Autoren

„Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als aus der Geschichte zu lernen. Sonst droht dem Globus der Untergang.“ Hermann Vinke, renommierter Journalist und Sachbuchautor, skizziert mit diesen Worten seinen Lebens- und Arbeitsgrundsatz. Bücher wie „Das kurze Leben der Sophie Scholl“, „Wunden, die nie ganz verheilten“, „Das Dritte Reich“ und viele weitere aus dem Ravensburger Verlag stehen für seine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit Widerstand, moralischer Integrität und Aufklärung. Junge Menschen waren und sind seine bevorzugte Zielgruppe. Am 21. September feiert Hermann Vinke seinen 80. Geburtstag.

Als junger Lokalredakteur in Norddeutschland stieß Hermann Vinke Anfang der 60er Jahre auf die Geschichte „15 Emsland-Lager – Konzentrations-, Straf- und Kriegsgefangenenlager“. Die kritische Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Vergangenheit wurde zu seinem Lebensthema. Carl von Ossietzky widmete er sein erstes Buch, gefolgt von „Das kurze Leben der Sophie Scholl“ – eines seiner wichtigsten Bücher. Er war einer der ersten, der Sophie Scholl aus dem Schatten ihres Bruders Hans holte. 1981 erhielt er dafür den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Buxtehuder Bullen, zwei der wichtigsten deutschen Jugendbuch-Preise. Das Buch ist bis heute Schullektüre.

Hermann Vinke hat sich mit den beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts in Deutschland auseinandergesetzt und historische Dokumentationen und Biografien verfasst. Im Laufe der Jahre sind noch weitere Themen wie Umweltzerstörung, Krieg und Frieden und soziale Ungleichheit dazugekommen. In seinen Büchern entsteht ein lebendiges und besonders für Jugendliche verständliches Bild der Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft bestimmt.
Über sein Motiv, Bücher vor allem für Jugendliche zu verfassen, sagt Vinke: „Jugendliche sind in ihren Denkweisen noch nicht so festgelegt wie viele Erwachsene, haben nicht zu allem schon eine vorgefasste Meinung. Deswegen schreibe ich besonders gern für Jugendliche.“

Für seine Bücher erhielt Vinke neben dem Jugendliteraturpreis einige weitere wichtige Auszeichnungen. Die Dokumentation „Die DDR“ wurde mit dem Luchs ausgezeichnet, das Buch „Wunden, die nie ganz verheilten“ mit dem Jugendsachbuchpreis der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft/GEW Baden-Württemberg (2010).

Als Journalist um die Welt
Vinke, 1940 in Rhede/Ems geboren, hat für verschiedene Tageszeitungen gearbeitet. Neben seiner Tätigkeit als Redakteur beim NDR studierte er Geschichte und Soziologie an der Universität Hamburg. Für den ARD-Hörfunk war er ab 1981 fünf Jahre Fernostkorrespondent mit Sitz in Tokyo, danach Korrespondent in Washington bis 1990. Anschließend leitete Vinke das ARD-Studio DDR/Ostdeutschland und berichtete über das Ende der DDR und die deutsche Wiedervereinigung. Danach war er acht Jahre als Programmdirektor für den Hörfunk bei Radio Bremen verantwortlich.
Im Jahre 2000 kehrte der Journalist noch einmal als Korrespondent für Ostmitteleuropa und das Baltikum in seinen früheren Beruf zurück.

Hermann Vinke lebt in Bremen und setzt sich auch heute noch für politische Belange wie den Naturschutz ein.

Auswahl der Bücher von Hermann Vinke bei Ravensburger:
„Das kurze Leben der Sophie Scholl“
„Das Dritte Reich“
„Die DDR“
„Die Bundesrepublik Deutschland“
„Wunden, die nie ganz verheilten“
„Gegen den Strom der Unfreiheit“
„Zivilcourage 2.0“ (gemeinsam mit seiner Tochter Kira Vinke)