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Gudrun Pausewang erhält Sonderpreis für ihr schriftstellerisches Gesamtwerk

Veröffentlicht am: 13.10.2017 Thema: Bücher
Gudrun Pausewang bei der Verleihung des Preises für ihr Lebenswerk im Rahmen des Deutschen Jugendliteraturpreises am 13.10.2017 Gudrun Pausewang wurde 1928 als ältestes von sechs Geschwistern in Wichstadtl (Ostböhmen) geboren. 1943 fiel ihr Vater ...
Ravensburger Verlag, Verwendung für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Foto: Anna Meuer

Deutscher Jugendliteraturpreis

Ravensburg / Frankfurt, 13. Oktober 2017 – Eine große Ehre für die „Grande Dame“ der deutschen Kinder- und Jugendliteratur: Im Rahmen der diesjährigen Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises wurde Gudrun Pausewang mit dem Sonderpreis für ihr schriftstellerisches Gesamtwerk ausgezeichnet. Sie nahm die mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung am Freitagabend in Frankfurt von Dr. Katarina Barley, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, entgegen. „Gudrun Pausewangs umfangreiches, vielfältiges und oft politisch engagiertes Werk ist das einer von Beginn an für ihre Überzeugung einstehenden Autorin“; so die Sonderpreisjury. „Mit ihrem Schreiben hat sie unzählige junge Leser darin bestärkt, aktiv die Zukunft mitzugestalten.“ „Ich habe mich riesig gefreut, als ich von der Ehrung erfuhr“, so die Preisträgerin bei der Verleihung. Sie betonte in ihrer Rede, wie wichtig es ist, beim Lesen neue Welten zu entdecken.

Seit 1958 hat Gudrun Pausewang ihre Erlebnisse und Erfahrungen in über 100 Büchern für Erwachsene, Jugendliche und Kinder verarbeitet. Die Themen, die ihr besonders am Herzen liegen, sind soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz, Nationalsozialismus und Vertreibung. Nach der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 schrieb sie ihr bekanntestes Jugendbuch „Die Wolke“, mit dem sie ein explizites Zeichen des Protests gegen die Atomenergie setzte und 1988 den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt. Die Vergabe sorgte für öffentliches Aufsehen und heizte die politische Diskussion an. Die Aktualität des Buches ist bis heute ungebrochen und macht die Autorin zur geschätzten Diskussionspartnerin mit einer klaren Haltung. „Ich schrieb das Buch nicht, um Ängste zu schüren, sondern als Warnung vor einer großen Gefahr“, betont Gudrun Pausewang stets. Die Ereignisse in Fukushima im Jahr 2011 rückten das Buch erneut in den Vordergrund.

Neben ihren engagierten Jugendbüchern umfasst ihr Lebenswerk auch Kinderbücher, in denen sie ihre Leser in eine bunte und wunderbar lustige Welt entführt. Mit den fantasievollen Geschichten vom Räuber Grapsch begeistert sie seit Generationen Kinder.

Mit ihrem Jugendbuch „Der einhändige Briefträger“, das 2015 zum 70. Jahrestag des Kriegsendes erschien, erzielte Gudrun Pausewang ein weiteres Mal große Aufmerksamkeit. Sie erzählt als Zeitzeugin von den letzten Kriegsmonaten in ihrer ostböhmischen Heimat und dem 17-jährigen Kriegsheimkehrer Johann, der Monat um Monat mehr „schwarze Briefe“ zustellen muss. 2016 erschien im Ravensburger Buchverlag das sehr persönliche und berührende Buch „So war es, als ich klein war“, ein Zeitdokument ihrer Kindheit: Gudrun Pausewang schreibt darüber, wie es vor fast 100 Jahren war, ein Kind zu sein.

Gudrun Pausewang wurde 1928 als ältestes von sechs Geschwistern in Wichstadtl (Ostböhmen) geboren. 1943 fiel ihr Vater in Russland, die Mutter floh nach Kriegsende allein mit den sechs Kindern in den Westen. Nach dem Studium war Gudrun Pausewang fünf Jahre lang in Deutschland als Lehrerin tätig, bevor sie 1956 für sieben Jahre nach Chile und Venezuela in den Auslandsschuldienst wechselte. In diesem Zeitraum bereiste sie Süd- und Nordamerika. 1963 kehrte sie nach Deutschland zurück und unterrichtete für vier Jahre in Mainz-Kastel. Ein fünfjähriger Aufenthalt in Kolumbien schloss sich an, bevor sie sich, zwei Jahre nach der Geburt ihres Sohnes, endgültig wieder in Deutschland niederließ. Bis 1989 lehrte sie an einer hessischen Grundschule. Im Ruhestand beendete sie ihr Germanistikstudium und promovierte 1998 an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Sie lebt heute in der Nähe von Bamberg. Ihre Neugier und Offenheit bewahren ihr bis heute einen wachen Blick auf die Welt.

Für ihre Bücher wurde sie vielfach geehrt, darunter der Buxtehuder Bulle für „Die Not der Familie Caldera“ (1977), der Deutsche Jugendliteraturpreis für „Die Wolke“ (1988) und der Gustav-Heinemann-Friedenspreis für „Die letzten Kinder von Schewenborn“ (1984).
1999 erhielt Gudrun Pausewang das Bundesverdienstkreuz. Für ihr Lebenswerk erhielt die Autorin 2009 den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. in Volkach.

Im Programm des Ravensburger Buchverlags sind erhältlich:
Räuber Grabsch (Bilderbuch) (44683)
Sie folgten einem hellen Stern (Bilderbuch) (44648)
Die Räuberschule (ab 6 Jahren) (52460)
So war es, als ich klein war (ab 10 Jahren) (52442)
Auf einem langen Weg (ab 11 Jahren) (52041)
Reise im August (ab 12 Jahren) (58040)
Die Not der Familie Caldera (ab 12 Jahren) (58031)
Das Tor zum Garten der Zambranos (ab 12 Jahren) (58036)
Die Verräterin (Junge Erwachsene) (58099)
Die letzten Kinder von Schewenborn (ab 12 Jahren) (58007)
Die Wolke (Junge Erwachsene) (58014)
Noch lange danach (Junge Erwachsene) (40075)
Der einhändige Briefträger (ab 14 Jahren) (47596)

Über Ravensburger

Die Ravensburger AG ist eine internationale Unternehmensgruppe mit mehreren renommierten Spielwarenmarken. Ihre Mission lautet: „Wir inspirieren Menschen zu entdecken, was wirklich wichtig ist.“ So fördern Ravensburger Angebote das Miteinander, vermitteln Wissen und soziale Fähigkeiten, bieten Entspannung und schaffen bleibende Erinnerungen. Die bedeutendste Marke des Unternehmens, das Ravensburger blaue Dreieck, ist eine der führenden europäischen Marken für Spiele, Puzzles und Kreativprodukte sowie für deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher. Weltweit werden Spielwaren mit dem blauen Dreieck verkauft. Zudem erweitern die internationalen Marken BRIO und ThinkFun das Angebot der Unternehmensgruppe. Ravensburger ist seit seiner Gründung 1883 ein Familienunternehmen, geprägt von Tradition und gewachsenen Werten. 2023 erwirtschafteten 2.414 Mitarbeiter einen Umsatz von 669 Millionen Euro.* Ravensburger unterhält eigene Werke in Ravensburg, Polička (Tschechien) und Banská Bystrica (Slowakei).

* Stand 01/2024

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