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„Gemeinsam therapieren – nachhaltig retinieren“: 92. DGKFO-Kongress in Nürnberg

Veröffentlicht am: 28.08.2019 Thema: Medizin

Unter der Tagungs-Präsidentschaft von Professor Dr. Dr. Peter Proff, Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), lädt die Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie e.V. (DGKFO) von 4. bis 9. September in das NürnbergConvention Center West der NürnbergMesse zur 92. Wissenschaftlichen Jahrestagung ein.

Die Kieferorthopädie ist unverzichtbarer und integraler Bestandteil eines umfassenden, synoptischen zahnärztlichen Versorgungskonzeptes. Dabei liegen die Kernkompetenzen des Faches in der präventiven und korrektiven Behandlung von Fehlfunktionen, Zahnfehlstellungen und Kieferfehlstellungen mit Krankheitswert.

Die in den letzten Jahren deutlich gestiegene Zahl erwachsener Patienten mit dem Wunsch nach einer kieferorthopädischen Therapie sowie einer optimalen funktionellen und ästhetischen Rehabilitation erfordert vom Kieferorthopäden ein komplexes Behandlungsmanagement gemeinsam mit den Fachdisziplinen Parodontologie, Prothetik, konservierende Zahnheilkunde und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie sowie Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.

Ferner ist die mittel- und langfristige Stabilität eines kieferorthopädischen Behandlungsergebnisses seit Anbeginn der kieferorthopädischen Therapie eine der wichtigsten und interessantesten Fragestellungen, welche im Laufe der Jahrzehnte stets wissenschaftlichen Kontroversen ausgesetzt war und ist. Die kieferorthopädische Retention umfasst dabei alle Maßnahmen zur Erhaltung der Stabilität des erreichten Therapieergebnisses. Daher muss die Retention bereits bei der Festlegung der Behandlungsziele geplant werden.

Die kieferorthopädischen Therapiemethoden für alle Altersgruppen werden im Zuge des medizinischen Fortschritts immer vielfältiger und individueller. Um sich über die aktuellsten Entwicklungen ihres Fachgebiets auszutauschen, treffen sich daher im September etwa 2500 Kieferorthopäden aus der ganzen Welt in Nürnberg. Zum Motto „Gemeinsam therapieren – nachhaltig retinieren“ erwartet die Zahnmediziner ein ausgewähltes Programm aus Vorträgen und Diskussionsrunden. „Ziel ist es, dass die Teilnehmer die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Entwicklungen unseres Fachgebiets kennenlernen und in ihre Praxen und Kliniken mitnehmen, um so ihren Patienten die bestmögliche Behandlung bieten zu können“, erläutert der Regensburger Kieferorthopäde Professor Dr. Dr. Peter Proff, der sich in diesem Jahr als Tagungspräsident für die Veranstaltung verantwortlich zeichnet.


Möglichkeit sich über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auszutauschen

Wie jede wissenschaftliche und medizinische Disziplin unterliegt auch die Kieferorthopädie einem stetigen Wandel. Neueste Forschungsergebnisse fließen in die Patientenbehandlung ein und ersetzen oder erweitern bereits bekannte und auch bewährte Methoden. „Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass wir Kieferorthopäden im regelmäßigen fachlichen Austausch stehen. Dieser Kongress bietet dazu hervorragende Möglichkeiten. Es ist ein praxisorientiertes Treffen von Kieferorthopädinnen und Kieferorthopäden, die aus der ganzen Welt anreisen, um ihr Wissen und ihre Expertise mit Kollegen zu teilen.“ Renommierte nationale und internationale Referenten leiten die jeweiligen Themenblöcke mit Hauptvorträgen ein. „Die Wahl meiner Person als Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie der Universität Regensburg zum Tagungspräsidenten der 92. Wissenschaftlichen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie e.V., freut mich daher sehr“, so Professor Proff.


Zentrale Themen: Kieferorthopädie bei Erwachsenen und Sicherung des erreichten Behandlungsergebnisses (Kieferorthopädische Retention)

Als Schwerpunktthemen für die 92. Wissenschaftliche Jahrestagung hat der Tagungspräsident zum einen die kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung ausgesucht, zum anderen werden zentrale Problematiken der Kieferorthopädie, die Retention und das Rezidiv, behandelt.

Bei der Therapie von Erwachsenen müssen die Kieferorthopäden sich mit altersspezifischen Gegebenheiten und interdisziplinär zu lösenden besonderen Problemstellungen auseinandersetzen. Während bei Kindern und Jugendlichen die Entwicklung der Zähne und das Wachstum der Kiefer und des Gesichtsskeletts im Mittelpunkt der Behandlung stehen, liegt der Fokus bei erwachsenen Patienten eher auf der interdisziplinären Wiederherstellung bzw. Rehabilitation der Kaufunktion sowie der Zahn- und Gesichtsästhetik. „Die Fortschritte der modernen Bildgebung liefern inzwischen ausgezeichnete Planungs- und Therapiekontrollmöglichkeiten. Dank zahlreicher Weiterentwicklungen im Bereich der kieferorthopädischen Behandlungsmittel können den Patienten wenig sichtbare oder miniaturisierte Apparaturen angeboten und auch zunehmend komplexe Problemstellungen zuverlässig gelöst werden“, so Professor Proff.


Die Sicherung des erreichten kieferorthopädischen Behandlungsergebnisses als zweites Verhandlungsthema des Kongresses hat bereits der Kieferorthopäde Albin Oppenheim (1875 bis 1945) in den 1930er Jahren auf den Punkt gebracht hat: „Retention ist das größte Problem der Kieferorthopädie; genauer gesagt, es ist das Problem.“ Was also vor circa 90 Jahren interessant war, hat auch in der heutigen Zeit nichts von seiner Aktualität verloren.
Fragen zu Art und Umfang von Retentionsmaßnahmen nach sinnvollem Einsatz therapeutischer Maßnahmen beeinflussen deshalb konsequenterweise von Anfang an die kieferorthopädische Behandlungsplanung.
„Hierbei muss man viele Aspekte beachten. Es gilt von Behandlungsbeginn, immer das Ende der Behandlung im Auge zu behalten.“, sagt Professor Proff. Denn die möglichst dauerhafte Stabilisierung des Ergebnisses nach einer kieferorthopädischen Behandlung ist den Patienten wichtig. Die DGKFO-Tagung bietet den Medizinern auch hier die Möglichkeit, sich anhand realer Fallbeispiele und anhand der Ergebnisse von Langzeitstudien auszutauschen.

Förderung des kieferorthopädischen Nachwuchses

Parallel zum Hauptkongress findet ein Symposium statt, welches sich gezielt an den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Kieferorthopädie richtet. „Wissenschaft bringt Fortschritt und die jungen engagierten Kolleginnen und Kollegen gestalten die zukünftige Entwicklung des Faches“, so Professor Proff. Der Schwerpunkt dieses Symposiums liegt auf Projekten der experimentellen und klinischen Grundlagenforschung.
Besonders der Vorkongress zum Thema „Adult Surgical Orthodontic Challenges“ zu Beginn der Tagung am 4. September ist für Kolleginnen und Kollegen in der Fachzahnarztausbildung konzipiert. Ebenfalls parallel zum Hauptprogramm findet der Tag für das Praxisteam statt. Hier erhalten die Teilnehmer ein „Update zu Mundhygienestrategien und Prävention von Demineralisationen bei festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen“. Auch das Thema „Kommunikation und Praxisorganisation“ steht als Demo-Workshop auf der Agenda der 92. Wissenschaftlichen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie e.V..

Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist ein Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe. Es bietet in 31 human- und zahnmedizinische Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen fast das komplette medizinische Fächerspektrum an und verfügt über 839 Betten sowie 52 tagesklinische Behandlungsplätze.
Ausgerichtet ist das Universitätsklinikum Regensburg auf Hochleistungsmedizin mit besonderem Fokus auf Transplantations- und Intensivmedizin sowie onkologische und kardiovaskuläre Erkrankungen. Bei der durchschnittlichen Fallschwere („Case-Mix-Index“) liegt das UKR mit an der Spitze der deutschen Universitätsklinika. Neben der Patientenversorgung ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg für die Ausbildung von ca. 2.000 Studierenden (Human- und Zahnmedizin) sowie für die medizinische Forschung verantwortlich. Gemeinsames Ziel aller Mitarbeiter sind die optimale medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten sowie ein wertschätzendes Miteinander im Team.

dazugehörige Kontaktpersonen

Matthias Dettenhofer

Pressereferent
Tel: 0941 944-31580
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