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Braunschweig / Stuttgart, 12. September 2023 – Tod durch Tiertransport: Einem Medienbericht
zufolge wurden bei einem Schweinetransport am Dienstag, dem 5. September, mehrere Schweine schwer verletzt und getötet. Polizeiangaben zufolge fuhr der Tiertransporter am frühen Nachmittag auf der A2 bei Braunschweig nahe des Rastplatzes Zweidorfer Holz auf einen LKW auf. Der Aufprall riss den vorderen Bereich des Tiertransporters seitlich auf. Der Fahrer und ein Beifahrer wurden verletzt. Einige der im Transporter gefangenen Schweine erlitten so schwere Verletzungen, dass sie vor Ort getötet wurden. Mehrere Tiere liefen auf die Autobahn. Mindestens drei Schweine entkamen, zwei von ihnen
wurden von einem durch die Polizei beauftragten Jäger erschossen. Wie viele Schweine sich in dem Transporter befanden, war zunächst unklar. PETA hat Ende vergangener Woche bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen die Verantwortlichen Strafanzeige erstattet, unter anderem wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutztransportverordnung. Für Tiere sind die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden: Sie leiden unter Hunger und Durst, sind erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den
vollbelegten Transportern ist enorm. Immer wieder ereignen sich so Unfälle, die für die Tiere extremes Leid bedeuten. Die Tierrechtsorganisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten.
„Schonende Tiertransporte in der Fleisch-, Milch- und Eierindustrie gibt es nicht. Bei Unfällen sterben Schweine, Rinder, Hühner, Puten oder andere Tiere qualvoll und langsam. Körperteile werden eingequetscht oder brechen. Die Tiere geraten in Panik, erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und PETAs Fachreferentin für Tiere in der
Ernährungsindustrie. „Wer Fleisch und andere Produkte tierischen Ursprungs isst, trägt Mitschuld – nur eine vegane Ernährung hilft den Tieren nachhaltig.“
PETA dankt den beteiligten Einsatzkräften sowie allen weiteren Menschen, die sich bei dem Unfall für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.
Schweine dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu acht Stunden am Stück befördert werden. Allein dies ist extrem belastend für die Tiere. Durch Ausnahmegenehmigungen sind die Transportzeiten jedoch oft sehr viel länger. Auch ohne die qualvollen Transporte leiden Tiere, die für Ernährungszwecke gehalten und gezüchtet werden. Schweine zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten; die
meisten der intelligenten und äußerst sensiblen Lebewesen müssen ihr in der Regel kurzes Leben in Ställen auf Spaltenböden verbringen, ohne je frische Luft zu spüren.
Jedes Jahr werden über 50 Millionen Schweine in deutschen Schlachthäusern getötet. Laut Bundesregierung sind dabei über 5 Millionen der Tiere nicht ausreichend betäubt und weisen teilweise noch Lebenszeichen auf, wenn sie in das über 100 Grad heiße Brühbad kommen. [1]
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird
hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt. |