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Mary Wigman
Mary Wigman (1886-1973) in "Hexentanz II" (1926) und "Ballade" (1928), beides (c) Charlotte Rudolph, VG Bild-Kunst Bonn; Deutsches Tanzarchiv Köln

50. Todestag von Mary Wigman am 18. September 2023

„Ich bin Tänzerin geworden, weil der Tanz in seinem Ursprung lebendigstes Leben ist und in seinen gleichnishaften Spiegelungen von diesem Leben kündet.“ Wie keine andere Tänzerin hat Mary Wigman die deutsche Tanzgeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt, genauso wie in der zweiten Jahrhunderthälfte Pina Bausch. Zwei Choreografinnen, die zu unterschiedlichen Zeiten und auf unterschiedlichen Wegen nach einem tänzerischen Ausdruck dafür suchten, was Menschsein in ihrer Zeit bedeutete. Mary Wigman starb am 18. September 1973 in Berlin, im selben Monat begann die erste Spielzeit für Pina Bausch in Wuppertal - ein Zufall der Geschichte.  
Mit Rudolf von Laban hatte sie von 1913 bis 1918 die Grundlagen eines freien, allein an den natürlichen Bewegungsmöglichkeiten des Körpers orientierten Tanzes entwickelt. Sie gestaltete ihre Tänze aus Bewegungsformen, die sie in freier Improvisation als Ausdruck ihres psychischen und emotionalen Erlebens entdeckte. Im Prozess des Choreografierens transformierte sie die individuelle Erfahrung in eine allgemein gültige Aussage über die menschliche Existenz. Damit traf sie den Nerv der Zeit. Hunderttausende strömten in den 1920er und 1930er Jahren zu ihren Tanzabenden, die sie als Solistin oder mit ihrer Tanzgruppe in ganz Europa und 1930 zum ersten Mal in den USA gab. 
In der NS-Zeit blieb ihre Haltung ambivalent, schwankte zwischen Anpassung und Ablehnung. 1942 beendete sie ihre aktive Tänzerinnenlaufbahn. 
Als Tanzpädagogin, angefangen 1920 in ihrer Schule in Dresden bis hin zum Berliner Studio, das sie 1967 schloss, hat sie ihr Erbe weitergegeben. Als Autorin reflektierte sie bis zu ihrem Tod auch schriftlich über den freien Tanz als Kunstform.
Mary Wigman, 1960er Jahre. Foto (c) Siegfried Enkelmann, VG Bild-Kunst Bonn; Deutsches Tanzarchiv Köln

Im Deutschen Tanzarchiv Köln befindet sich das  Familienarchiv Mary Wigman. Mit über 1200 Briefen, unzähligen Fotografien, Autographen, Programmen, Kritiken, Objekten und Kunstwerken bietet es eine der umfangreichsten und tiefergreifendsten Forschungsgrundlagen weltweit zum Leben und Werk Mary Wigmans.  Es ergänzt sich kongenial u. a. mit weiteren Nachlässen und Sammlungen von Tänzerinnen und Tänzern, die sich mit Wigmans Ausdrucktanz auseinandergesetzt haben, etwa Dore Hoyer und Harald Kreutzberg, mit zahlreichen Archiven von Schülerinnen Mary Wigmans sowie mit dem Fotoarchiv Siegfried Enkelmanns.


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