Globale Marktstärke gleicht gestiegene Pensionsverpflichtungen aus
«Positive Impulse von den Weltbörsen stärkten die Anlagerenditen der Schweizer Pensionskassen im dritten Quartal, obwohl die inländischen Aktienmärkte weitgehend unverändert blieben. Die Pensionsverpflichtungen der Unternehmen stiegen infolge sinkender Renditen von Unternehmensanleihen – und damit tieferer Diskontierungssätze –, die durch eine Flucht in sichere Anlagen angesichts globaler Unsicherheiten sowie durch die zurückhaltende Haltung der Schweizerischen Nationalbank verursacht wurden», kommentiert Adam Casey, Head of Corporate
Retirement Consulting bei WTW in Zürich. Er ergänzt: «Die Pensionspositionen in den Bilanzen Schweizer Unternehmen blieben im dritten Quartal im Durchschnitt stabil, während die Pensionskassen weiterhin über solide finanzielle Grundlagen verfügten.»
Geopolitische Unsicherheit verändert die globalen Anlagestrategien
Im dritten Quartal behielt die Schweizerische Nationalbank ihren Leitzins unverändert bei 0 % bei, während die US-Notenbank (FED) ihren Leitzins im September um 0,25 Prozentpunkte senkte. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen machen deutlich, dass institutionelle Anleger die Auswirkungen von Konflikten und Geopolitik auf ihre Portfoliostrategie nicht länger ignorieren können. Solche geopolitischen Verschiebungen stellen nicht nur zentrale wirtschaftliche Grundannahmen infrage, etwa die die Rolle des US-Dollars, sondern wirken
sich zunehmend direkt auf die Geschäftsmodelle der multinationalen Konzerne aus, welche die Portfolios vieler Anleger dominieren.
Anleger sollten sich auf die neue Normalität der globalen Unsicherheit einstellen
«Die erheblichen geopolitischen Verlagerungen dürften ein wesentlicher Antriebsfaktor für die Kapitalflüsse in den kommenden Jahren sein, was sie zu einem zunehmend wichtigen Bestandteil der Anlageanalyse macht», erläutert Alexandra Tischendorf, Head of Investment bei WTW Schweiz. «Die zunehmende Unsicherheit stellt eine fundamentale Herausforderung dar, da zahlreiche Anlagestrategien auf der Annahme einer stabilen US-Wirtschaft basieren – etwa die historisch niedrige Korrelation zwischen Aktien und Anleihen.» Als Reaktion auf ein
volatileres und geopolitisch komplexeres Umfeld sollten Anleger breit diversifizieren, durch aktives Management eine Überrendite anstreben sowie ihre US-Exponierung – insbesondere das Währungsrisiko – neu bewerten und geeignete Absicherungsstrategien gegen mögliche Verluste in Betracht ziehen. |