Mit der Schwarzwaldbahn an den Bodensee

Tourismuswerbung im Wandel

Aufgeklapptes Leporello (Faltbuch) mit Übersicht der Schwarzwaldbahnstrecke

Schwarzwaldführer der Eisenbahn
Offenburg-Constanz, 1870, Ausschnitt
Badische Landesbibliothek, 98 B 10337
Zum Digitalisat
 

Die Schwarzwaldbahn gilt als eine der schönsten Bahnstrecken Deutschlands. Unzählige Touristinnen und Touristen aus nah und fern reisen auf diesem Weg vom Nordschwarzwald bis an den Bodensee. 150 Jahre nach Vollendung dieser populären Strecke richtet die Badische Landesbibliothek mit der Ausstellung „Mit der Schwarzwaldbahn an den Bodensee – Tourismuswerbung im Wandel“ den Blick auf die Anfänge der Tourismuswerbung.

Ob Bollenhut oder dunkle Tannenwälder – das Image der Kulturlandschaft Schwarzwald wurde früh von der romantisierenden Bildwelt aus Literatur und Medien geprägt. Bereits die ersten
Reiseführer warben mit unberührter Natur und Traditionsbewusstsein. Aufwendig gestaltete Broschüren und Faltblätter zeigen beliebte Bildmotive wie Schwarzwaldhütten, pittoreske Landschaftsausschnitte oder typische Trachten. Auf großformatigen Plakaten sind sportliche Freizeitaktivitäten wie Wandern oder Skifahren dargestellt. Neben dem Kurangebot und der Sommerfrische war es vor allem das Aufkommen des Wintersports, das die Schwarzwaldregion zu einer ganzjährigen Urlaubsdestination des internationalen Tourismus werden ließ.

Bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts organisierten sich lokale Akteure in Verbänden und Vereinen. Ihr Ziel war es, örtliche Interessen zu vertreten, den Fremdenverkehr zu steigern und die Anziehungskraft der Region zu erhöhen. Sie brachten Broschüren heraus, veröffentlichten Anzeigen und engagierten sich für den Ausbau der touristischen Infrastruktur.

Die Entstehung des Tourismus im Schwarzwald ist unmittelbar an den Bau der Schwarzwaldbahn gekoppelt. Sie veränderte die Region maßgeblich und förderte den Fremdenverkehr: Eigens ein-gerichtete Aussichtswagen und häufigere Fahrtzeiten am Wochenende richteten sich vornehmlich an ein touristisches Publikum aus den Städten. Die Schwarzwaldbahn war Transportmittel und zugleich Werbemotiv. Internationale Reiseführer betonen die hervorragende Anbindung an den europäischen Personenfernverkehr. Zugleich wurde das Reisen selbst zu einer ästhetischen Erfahrung. Der besondere Streckenverlauf ist dem Karlsruher Bauingenieur Robert Gerwig zu verdanken, der eine der tunnelreichsten und brückenärmsten Gebirgsbahnen Europas schuf.
Bis heute ist sie eine beliebte Attraktion.

Die Ausstellung nimmt Sie mit auf eine imaginäre Reise von Karlsruhe bis nach Konstanz an den internationalen Bodensee. Die Exponate zeigen die ganze Bandbreite der frühen Tourismuswerbung und offenbaren, wie stereotype Bildmotive die Konstruktion des Kulturraums Schwarzwald prägten. Zugleich veranschaulichen sie den Wandel der Werbeästhetik im Laufe der letzten 150 Jahre.

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